In der Schulverpflegung findet schon seit geraumer Zeit ein Wandel zu einer überwiegend vegetarischen Ernährung statt. Schülerinnen und Schüler in Berlin können täglich zwischen zwei Gerichten wählen, wovon zweimal in der Woche ein Fleischgericht und einmal wöchentlich ein Fischgericht zur Auswahl steht. Die restliche Menüauswahl gestaltet sich grundsätzlich aus vegetarischen Speisen.

Die Stadt Freiburg verfolgt seit 2022 ein anderes Konzept, bei dem Fleisch und Fisch ganz von der Speisekarte gestrichen werden. In den Freiburger Schulen gibt es zukünftig also nur noch vegetarische Gerichte für die Schulkinder. Darauf folgten einige kritische Stimmen, die einerseits beklagen, dass den Kindern nun die Möglichkeit genommen wird einen eigenen Geschmack zu entwickeln und sich auszuprobieren. Andererseits wurde der Vorwurf erhoben, den Kindern würde so vorgeschrieben werden, was sie zu essen haben und ihre Wahlmöglichkeiten seien eingeschränkt. Auf ernährungswissenschaftlicher Basis spalten sich die Gemüter. Die eine Seite sagt einer vegetarischen Ernährung bei Kindern stehe nichts im Weg, da die benötigte Proteinzufuhr auch durch Ei- und Milchalternativen sowie pflanzlichen Alternativen erfolgen könne. Andere Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, dass Kinder mindestens drei Mal die Woche Fleisch essen sollten. Dabei sollte auf rotes Fleisch verzichtet werden.

Aus Sicht der Stadt Freiburg bringt die ausschließliche Ausgabe von vegetarischem Essen jedoch auch Vorteile mit sich. Zum einen können Kosten gesenkt werden, da Fisch- und Fleischprodukte tendenziell teurer sind als vegetarische Alternativen. Wird jedoch bei der Herstellung auf vegetarische Ersatzprodukte zurückgegriffen, muss nicht zwingend ein Kostenvorteil entstehen. Zudem wird der Einsatz von vegetarischen Produkten, als klimafreundlicher sowie nachhaltiger eingestuft.

Eine andere Umsetzungsmöglichkeit zeigt die Stadt Tübingen auf, in welcher es fortan nur noch ein Fleisch- und Fischgericht in der Woche geben wird. Dieses scheint auch für die nächste Ausschreibung in Berlin ein denkbares Szenario zu sein. In Mannheim wird momentan sogar eine vegane Menülinie in den Schulen erprobt.

Wie sich die genaue Zukunft der Schulverpflegung gestalten wird, ist noch unklar. Die Umstellung auf vegetarische Menüs gehört jedoch schon seit längerem zu den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Diese Vorgaben unterstützen das Vorhaben, die Schulverpflegung nachhaltiger zu gestalten und sind eine Reaktion auf die bestehenden umweltlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft.