Blog Geschichte Schulverpflegung Deutschland

Blog über moderne Schulverpflegung

Geschichte Schulverpflegung

Geschichte der Schulverpflegung in Deutschland

Die Schulverpflegung in Deutschland hat eine lange Tradition. Bereits aus den 1920er Jahren gibt es Berichte über Schulen, an denen Schüler regelmäßig mit frischem Mittagessen versorgt wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es vor allem die westlichen Alliierten, die in deren Zonen wie Berlin, Hamburg oder dem Ruhrgebiet eine Schulspeisung einführten. Aber auch in Ostdeutschland wurde in den 1970er Jahren eine Verordnung über die Schüler- und Kinderspeisung verabschiedet, wodurch über zwei Drittel aller Schüler täglich eine warme Mittagsmahlzeit erhalten konnten.

Die deutsche Schulverpflegung im 21. Jahrhundert unterliegt einer vielversprechenden Entwicklung. Angetrieben durch das europäische Ausland wie Großbritannien oder den skandinavischen Ländern steigt die Bedeutung einer regelmäßigen, schmackhaften und vor allem gesunden Schulspeisung auch unter deutschen Eltern, Lehrern und Politikern. Durch die Einrichtung von Vernetzungsstellen in allen Bundesländern und der engen Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden professionelle Rahmenbedingungen geschaffen. Sowohl Schulen als auch Schulcatering-Betriebe haben vielfältige Werkzeuge in Form von Empfehlungen oder Anleitungen zur Hand, um viele Anforderungen an eine optimale Schulspeisung zukünftig zu erfüllen.

Und die Entwicklung ist in Deutschland noch lange nicht am Ende. Der Ausbau von Ganztagsschulen erfordert eine enge Zusammenarbeit von Schülern / Eltern, Schulen, Politik und Versorgungsunternehmen. Zu erwarten ist, dass in den kommenden Jahren ein Qualitätssprung bei Speisen, Räumlichkeiten, Rahmenbedingungen und sonstigen Dienstleistungen rund die Schulspeisung beobachtet werden kann. Wenn auch die Politik endlich die Wichtigkeit einer optimalen Schulverpflegung erkennt und die Umsetzung der Rahmenbedingung fördert – insbesondere der Preis pro Portion Mittagessen muss endlich dem Stellenwert entsprechen -, kann sich Deutschland eventuell sogar als Vorreiter in Europa etablieren.

Vorreiter in Deutschland ist momentan wieder Berlin. Seit August 2019 ist das Schulessen für Kinder der 1. bis 6. Klasse kostenfrei bzw. die Kosten für die Schulessen werden vom Steuerzahler übernommen. Der Berliner Senat hat zudem detaillierte Qualitätskriterien erarbeitet, die von einer Kontrollstelle regelmäßig bei den Anbietern für Schulcatering kontrolliert werden. Ab 2020 wird der Preis pro Portion angepasst, damit der Bio-Anteil in Höhe von 50% erreicht werden kann und bei Verfügbarkeit regionale Lebensmittel eingesetzt werden können. Außerdem werden bestimmte Lebensmittel als Fair-Trade verwendet werden.