Blog über moderne Schulverpflegung
Welche Leistungen werden beim Schulessen erbracht?
Für viele Konsumentinnen und Konsumenten, Kunden, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler ist das Verhältnis von Preis-Leistung im Schulcatering ein wichtiger Aspekt. Welche einzelnen Leistungen beinhaltet der Preis für ein Schulessen in Berlin?
Der Preis pro Portion für warmes Mittagessen an Berliner Grundschulen und Oberschulen ist vertraglich festgelegt, gilt für die 4-jährige Vertragslaufzeit von 2020 bis 2024 für alle Anbieter von Schulessen und beträgt 4,09 € bis 2021 und danach 4,36 €. Für die Schulverpflegung stehen damit 3,44 € Netto bzw. 3,66 € Netto (die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % wird ohne Ausnahmen an den Staat abgeführt) pro Schülerin bzw. Schüler zur Verfügung. Die Mehrwertsteuer für Hundefutter in Deutschland beträgt übrigens 7%.
Mit dem genannten Budget bieten professionelle Anbieter für Schulcatering täglich einen Rundum-Service für die kleinen und größeren Kunden, Schulen und Horte und erbringen folgende Hauptleistungen i.d.R. mit eigenem Personal, eigener Kochtechnik und eigenen Fahrzeugen:
Übersicht der Preis-Leistung im Schulcatering
Im Detail finanzieren die Berliner Anbieter für Schulessen für 3,66 € Netto pro Portion und Kind ein komplettes Mittagessen-Menü und folgende Ausgaben bei Personal, Wareneinsatz, Kundenbetreuung und Verwaltung:
- Komplettes Personal von der Ausgabe der Mittagessen in den Schulen, Köchinnen und Köche und Küchenhilfen, Auslieferungsfahrerinnen und Auslieferungsfahrer bis hin zu Mitarbeitenden im Kundenservice, der Kundenbuchhaltung und der persönlichen Kundenbetreuung von Schulen und Horten
- Betrieb einer modernen Kochtechnik für die Warmverpflegung (Cook & Serve) bzw. Kaltverpflegung (Cook & Chill) in der Zubereitungsküche und an vielen Schulen (z.B. Dampfgarer) für fettarme, nährstoffschonende Koch- und Garprozesse der Mittagessen inklusive zusammenhängender Energie- und Wasserkosten
- Tägliches Angebot von Mittagessen für Grundschulen gemäß DGE-Qualitätsstandards für Schulverpflegung (z.B. maximale Standzeiten der Mittagessen von 3 Stunden von Zubereitungs- bis Ausgabeende, täglich Gemüse inklusive einem Angebot von saisonalen Gemüsesorten, hoher und stetig steigender Anteil an eingesetzten Bio-Lebensmitteln, feste Vorgaben beim Speisenplan wie maximal 2x Fleisch pro Woche und maximal 2x süße Hauptspeise)
- Einkauf von saisonalen, möglichst regionalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Zutaten inklusive einem hohen Bio-Anteil von über 50% für einen abwechslungsreichen Speiseplan mit gesunden Gerichten und Speisenkomponenten
- Termingerechter Transport der Mittagessen von der Zubereitungsküche in die Schulen in Abhängigkeit der unterschiedlichsten Pausen- und Mittagessenzeiten und Wünsche der Schulen
- Betrieb eines modernen und kundenfreundlichen Onlinesystems für die einfache Bestellung und Abrechnung von Mittagessen inklusive Ausgabeterminals und elektronischen Kundenkarten an den Schulen
- Schneller, möglichst umfangreich verfügbarer Kundenservice per Telefon, E-Mail, Fax und Web sowie sonstige Kundenmaterialien wie Bestellformulare, Speisepläne und Elterninformationsbriefe
- komplette Übernahme der Gebühren (Miete, Instandhaltung, Kosten für CO2-Behälter usw.) von Trinkwasserspendern der Berliner Wasserbetriebe an jeder Schule
- Übernahme der Kosten von Schulungen des Senats rund um die Themen Ernährung von Mitarbeitenden an Schulen und Küchen
Die aktuelle Situation 2022
Aufgrund der außergewöhlich hohen Inflation, den stark gestiegenen Lebensmittelpreisen sowie den massiven Energie- und sonstigen Verbrauchskosten stehen die Anbieter für Schulessen in Berlin unter hohem Druck. Um die qualitativ sehr hochwertigen Schulessen weiterhin anbieten zu können, muss der seit 2020 festgeschriebene Portionspreis pro Mittagessen für Grund- und Oberschulen schnellstmöglich an die allgemeinen Kostensteigerungen und die Inflation angepaßt werden. Ansonsten droht für einige Schulcaterer eine finanzielle Schieflage, ein Personalabbau und Einsparungen auf den Tellern der Kinder. Der Berliner Senat und die Berliner Bezirke müssen Ihrer Verantwortung für gutes Schulessen gerecht werden.
Die Situation ab 2020 bei der Preis-Leistung im Berliner Schulcatering
Der Preis von 4,09 € bzw. 4,36 € pro Portion Mittagessen ist die erste Preisanpassung von Schulessen in Berlin seit dem Jahr 2013. Bis dahin mussten die Schulcatering-Unternehmen ganz alleine die Preissteigerungen bei Lebensmitteln, bei Mitarbeitenden (z.B. Einführung und Erhöhung des Mindestlohns) und Energiekosten jedes Jahr schultern. Eine Subvention in irgendeiner Form erhalten die Schulcaterer nicht. Der Preis i.H.v. 4,36 € ist bis 2024 festgelgt, so dass mit diesem Budget pro Portion jedes Jahr und jeder Monat neu geplant werden muss. Wieder können die Schulcaterer aufgrund der Verträge mit dem Schulsenat und den Schulämtern keine Kostensteigerung an Kunden z.B. über eine Anpassung des Portionspreises weitergeben, wie es jeder Supermarkt und jedes andere Geschäft selbstverständlich macht. Auch in Zeiten einer ungewöhnlich hohen Inflation seit Anfang 2022. Letztendlich kann nur beim Wareneinsatz, also beim Mittagessen auf den Tellern der Kinder, oder beim Personal „gespart“ werden, wenn alle Kosten überdurchschnittlich steigen und der Berliner Senat die Preise pro Portion nicht entsprechend anpasst.
>> DIE SCHULKÖCHE und alle Mitarbeitenden erbringen die gesamten Leistungen in der Schulverpflegung mit großer Freude, immer motiviert und mit vollem Einsatz. Wir freuen uns über die Unterstützung von allen, die sich für faire, gerechte und kostendeckende Preise für gutes Schulessen einsetzen, damit allen Kindern ein optimales Schulessen mit allen dazugehörigen Dienstleistungen geboten werden kann!